Übers Klausbachtal auf das Kammerlinghorn (2484 m)

Zeitig in der Früh traf sich eine motivierte Gruppe zur Abfahrt in Halsbach. Schließlich stand ein recht straffes Wanderprogramm auf der Agenda: das Kammerlinghorn im Hochkaltergebiet. Knapp 1400 Höhenmeter wollten wir hier bezwingen.

Der Almerlebnisbus chauffierte uns vom Hintersee bis zur Bindalm.  Auf dem einfachen Wanderweg bis zur Mittereisalm liefen wir uns warm. Diese ist Alm dient als Hochalm für das Jungvieh, das dort wenige Wochen im Sommer verbringt. Weiter ging es durch lichten Lärchenwald und Latschenfelder. Unterhalb des Karlkogels gabs an einem schattigen Plätzchen eine kleine Rast. Der Weiterweg führte uns auf einem breiten Rücken dem Ziel entgegen. Die Aussicht am Gipfel war einmalig schön. Gleich neben uns die Hocheisspitze und dann das Hocheishörndl. Gut zu erkennen war der Verlauf der Hocheisumrahmung, welche sich aber nur für alpin versierte und ausdauernde Bergsteiger empfiehlt.

Am Gipfel lernten wir Raphael kennen, den Senior-Hüttenwirt der Blaueishütte. Er kannte hier buchstäblich jeden Stein und er stellte sich mit seinen 85 Jahren  als unglaublich fit heraus. Und so ergab es sich, dass er uns im flotten Ritt, mit einem schnellen Abstecher über den Karlkopf (2195 m), hinab begleitete und uns mit der ein oder anderen Geschichte unterhielt. Beim Feichtnkaser an den Kammerlingalmen gönnten wir uns ein erfrischendes Bierchen, um dann noch den letzten Almerlebnisbus um 17 Uhr zurück zum Parkplatz zu erwischen. Vor der Heimfahrt hatten wir noch die schwere Wahl zwischen einem Bad im 14°C warmen Hintersee oder einem Eis am Kiosk.

Text: Monika Hofmeister, Fotos: Maria Lassok-Ebner, Herbert Schmid, Monika Hofmeister

„Detmolder Grat“ – hochalpiner und landschaftlich einzigartiger Klettersteig auf die Hochalmspitze (3360m)

Die Tour über den „Detmolder Grat“ auf die Hochalmspitze, auch die
“Tauernkönigin” genannt, stand in den vergangenen Jahren bereits mehrfach im
Burghauser Tourenprogramm und musste leider wetterbedingt immer wieder
abgesagt werden. Dieses Jahr dann ein weiterer Versuch und es hat endlich
geklappt. Ludwig Pichlmeier übernahm dankenswerterweise stellvertretend für
Martin Peukert, der leider verletzungsbedingt absagen musste, die
Tourenführung.
 
Am Samstag, den 27.07. um 9 Uhr startete die 7-köpfige Gruppe in
Burghausen. Mit dabei: Andi, Felicia, Nico, Sonja, Monika, Helmut und Ludwig.
Wir hatten keine Eile, da am Samstag lediglich der Hüttenanstieg auf dem
Programm stand. In knapp zwei Stunden stiegen wir vom Gößkarspeicher im
Maltatal zur Gießener Hütte auf 2215m auf. Dort wurden wir bestens versorgt
und wir bekamen am Sonntagmorgen vom Hüttenwirt sogar ein extrafrühes
Frühstück, da wir aufgrund des angesagten Gewitterrisikos für den Nachmittag
früh starten mussten.
 
Aufbruch am Sonntag um 4:30 Uhr. Im Schein unserer Stirnlampen wanderten
wir entlang des Schwarzburger Weges zuerst mäßig ansteigend über Geröll-
und Blockfelder, über Gletscherschliffe und im oberen Teil über mehrere
Schneefelder in Richtung Lassacher Winkelscharte. Langsam ging bei
wolkenlosem Himmel die Sonne auf und wir genossen die magische Stimmung.
 
In der Scharte auf 2856m angekommen, legten wir dann Gurt, Helm und
Klettersteigset an und stiegen den ersten Teil des Detmolder Weges noch ohne
Drahtseilversichung auf. Durch grobes Blockwerk ging es ausgesetzt über die
Winkelspitze in die obere Winkelscharte. Dort querten wir auf einem kurzen
Stück den Gletscher und erreichten schließlich den drahtseilversicherten Teil
des Detmolder Grates. Auf 3190m stiegen wir in den hochalpinen Klettersteig
ein.
 
Die luftigen Gratpassagen, felsigen Aufschwünge und atemberaubenden
Tiefblicke auf die Gletscher rundherum waren einfach der Wahnsinn! Nach
insgesamt vier Stunden Aufstieg erreichten wir den Gipfel und wurden mit einer
grandiosen Aussicht belohnt. Nach einer kurzen Gipfelrast ging es dann aber
schnell weiter, da noch ein langer und nicht weniger anspruchsvoller Abstieg
vor uns lag. Über schneedurchsetztes, felsiges und teils ausgesetztes Gelände
arbeiteten wir uns konzentriert abwärts, größtenteils ohne Seilversicherung.
 
Kurz vor den imposanten “Steinernen Mandln” ging es noch einmal spektakulär
durch eine abgesicherte steile Felsflanke hinab zum Gletscher. Im sehr steilen
Firn stiegen wir die ersten 50 Meter rückwärts am Seil gesichert, mit Pickel und
Steigeisen ab. Dann wurde es flacher und wir konnten den restlichen
firnbedeckten Trippkees zügig überqueren. Über den Rudolfstädter Weg ging es
weiter zurück zur Gießener Hütte, wo uns auf den letzten Metern tatsächlich
noch das angekündigte Gewitter einholte. Nach etwa 7,5 h Gehzeit an der Hütte
angekommen, gönnten wir uns dann noch eine ausgiebige Rast und stiegen
anschließend weiter ins Tal ab. Das Gewitter hat sich wieder verzogen und wir
kamen trocken unten an.
 
Fazit: eine rundherum gelungene, aber anspruchsvolle Überschreitung eines
genialen Berges, der “Tauernkönigin”.
 
Bericht: Sonja Prokscha
Fotos: Andi Grünwald, Nico Perzl, Sonja Prokscha

Wartung der Kletterhalle – beendet

In der Kletterhalle werden am 27.8 und 28.8 Wartungsarbeiten durchgeführt.
In der Zeit ist leider nur der Boulderbereich geöffnet.

Die Arbeiten wurden schon am Dienstag Nachmittag fertiggestellt und die Halle ist wieder komplett geöffnet!

Spontane Hilfe bei der Landschaftspflege in Unterhadermark

Da das Wetter gerade trocken war, wurden die steilen Wiesenhänge in Unterhadermark gemäht. Damit die rund 1,5 ha Wiesen so schön blüten- und insektenreich bleiben, ist es notwendig das Mähgut aus der Fläche zu entfernen. Ansonsten würden die Wiesen gemulcht und damit gedüngt.

Ein guter Teil der Fläche war bereits bearbeitet worden. Dennoch blieb für Jutta und mich genug Arbeit übrig. Mit einem Rechen ausgestattet ging es los. Das  Gras wurde zusammengerecht und auf einen Hänger aufgeladen. In einer Kompostieranlage wird es dann verwertet. Wir bekamen eine Ahnung davon, wie mühsam es früher für die Landwirte war, ihre steilen Wiesen zu bewirtschaften. Die körperliche Arbeit in den morgendlichen, aber noch kühlen Stunden war ungewohnt, hat uns und auch den Kindern viel Spaß gemacht. Belohnt wurden wir nicht nur mit einem fantastischen Blick auf das Salzachtal, sondern auch von den Grundeigentümern mit einer großzügigen, schmackhaften Brotzeit.

Wenn es klappt, wollen wir auch im kommenden Jahr wieder dabei sein. Da solche Mäharbeiten sehr witterungsabhängig sind, kann ein Einsatz immer nur kurzfristig bekanntgegeben werden. Interessierte, die im kommenden Jahr bei Landschaftspflegeeinsätzen mitmachen wollen, sollten daher entweder in den Sommermonaten die Website des DAV im Auge behalten. Gern auch eine e-mail an mich, dann kann ich kurzfristig informieren. 

Dorothea Friemel, Naturschutzreferentin

Abschlussausflug vor den Sommerferien

Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendgruppen des DAV Burghausen gibt es die Geckos erst seit einem knappen Jahr. – So war es sowohl für die Kinder als auch für uns Betreuer/-innen was Besonderes den ersten „Jahresabschluss“ zu begleiten. Wie bei den meisten Sportvereinen endet auch hier das Jahr mit dem Beginn der Sommerferien und
beginnt von neuem im Herbst mit deren Ende.
Hatten wir zu Beginn des Jahres noch 7 Teilnehmer (Chiara, Lia-Marie, Theresa, Josefine, Klara, Samuel und Tobias), so durften wir im Verlauf des Jahres Malena in unserer Gruppe begrüßen. Es ist schön, die Kinder als Gruppe zusammenwachsen zu sehen und in ihren Kletterfertigkeiten und auch in der reellen Größe wachsen zu sehen!  
Wo könnten wir also besser unseren Abschlussausflug machen, als in den Motorikpark Burghausen?
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurden einzeln oder in der Gruppe, mit und ohne Hilfe die verschiedenen Stationen unsicher gemacht. Zum Abschluss durfte natürlich dann auch das obligatorische Eis nicht fehlen.
Nach den Sommerferien freuen wir uns alle schon auf das neue Kletterjahr!
 
Text: Viktoria Bössenroth, Photos: Jenny Lengl-Pfennigmann
 
 

Bergtour Regenspitz

Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn man nicht sooo früh morgens startet und dem Wetter eine Chance gibt. So war der angesagte Regen durch, als wir nach der Fahrt mit dem AV-Bus vom Satzstein-Parkplatz losmarschierten und das Regenzeug konnte den ganzen Tag im Rucksack bleiben. Bei bedecktem Himmel, aber dadurch angenehmen Temperaturen, erreichten wir die Feichtensteinalm, bei deren Durchquerung wir vom Wiehern einer Pferdeherde empfangen wurden und die Pferdefreunde unter uns schon mal ihr erstes Highlight hatten. Weiter ging der Pfad durch Wiesen- und Buschgelände mit reichlich blühender Flora, so dass auch die Botaniker in der Gruppe ihre Freude hatten. Der Steig wurde immer felsiger und auch steiler und es galt einige Male etwas höhere Felsstufen zu überwinden. Gemeinsam wurden aber auch diese ohne größere Probleme bewältigt und bald war der Gipfel des Regenspitz erklommen. In der Zwischenzeit war auch die Sonne zum Vorschein gekommen und die Sonnenbrillen kamen zum Einsatz. Die tiefhängenden Wolken hatten sich verzogen und gaben das Panorama über die umliegenden Berge frei. Nach der verdienten Gipfelbrotzeit und dem obligatorischen Gipfelfoto machten wir uns an den Abstieg Richtung Westen zur Bergalm. Ein teils steiler und felsiger Bergpfad durch Latschengelände erforderte nochmal volle Aufmerksamkeit bevor es dann angenehmer durch den Wald hinabging und zur Einkehr auf die Bergalm. Bei hervorragendem Zwetschgenkuchen mussten wir mit dem Wirt erst die aktuelle Obsternte diskutieren und zum Aufbruch auch noch die verflüssigte Ernte des letzten Jahres verkosten. Der weitere Abstieg über Forstwege und schöne Steige wurde noch durch eine kurze, sehr rustikale „Umleitung“ unterbrochen, da wir eine etwas versteckte Abzweigung verpasst hatten. Über eine feuchte Wiese und eine Rinne im Wald waren wir aber bald wieder auf der Spur. Zu dem Bach, den wir unten in der Schlucht schon länger hörten, stiegen wir dann über den Zauberwasser-Steig hinab entlang etlicher Wasserfälle und verlockender Gumpen und erreichten bald den Parkplatz. „Ein gelungener Tag mit einer schönen und sehr abwechslungsreichen Tour“ war das allgemeine Resümee bei der Rückfahrt.

Fotos: Wokusch, Federholzner, Baumgartner

Fledermäuse gesucht!

Auf Hütten und Almen – Fledermäuse gesucht!

Das Landesamt für Umweltschutz will zusammen mit dem DAV mehr über die Verbreitung von Fledermäusen in den Bayerischen Alpen erfahren. Als aktive Berggeher könnt ihr dieses Projekt unterstützen. Wenn ihr jetzt im Sommer unterwegs seid und an Hütten, Almen oder Stadln vorbei kommt, schaut doch einmal, ob ihr Spuren wie z. B. Kotpellets von Fledermäusen findet. Mit genetischen Analysen können die Arten genau bestimmt werden. Wie ihr genau vorgehen könnt und was zu beachten ist, erfahrt ihr beim Landesamt für Umweltschutz oder auf folgendem Merkblatt.

Für Fragen steht Euch Dorothea Friemel jederzeit zur Verfügung.

Bezirkscamp

Das Bezirkscamp des Bezirks östliches Oberbayern und Niederbayern am Peracher Badesee war ein unvergessliches Erlebnis für die DAV Sektion Burghausen, die mit 16 Kindern und 2 Jugendleitern an dem Event teilnahm. Insgesamt waren rund 70 Kinder aus 7 verschiedenen Sektionen vertreten, was eine tolle Gemeinschaftsstimmung schuf. Das Camp erstreckte sich über das Wochenende vom 28.6 bis zum 30.6.2024 und bot ein vielfältiges Programm für alle Teilnehmer.

Nach der Ankunft am Freitagnachmittag bezogen die Teilnehmer zunächst das Großgruppenzelt und nutzten die Gelegenheit, um sich im erfrischenden See abzukühlen. Nach einer herzlichen Begrüßung und dem ersten Abendessen wurde das Dinospiel eingeführt, bei dem Spannung und Spaß garantiert waren. Der Abend klang gemütlich mit einer Runde Werwolf und einem Lagerfeuer aus, der ein oder andere sprang auch nochmal in den See.

Am nächsten Morgen starteten alle nach einem leckeren Frühstück voller Energie in den Tag. Es standen spannende Spiele wie Stratego auf dem Programm, bei denen Teamgeist und Taktik gefragt waren. Bei heißen Temperaturen über 35 Grad war eine erfrischende Abkühlung im See eine willkommene Pause, gefolgt von einem köstlichen Mittagessen mit Nudeln und Salat.

Nach einer kreativen Bastel- und Malaktion, bei der Spielzeug für Hunde der Tierheime Rosenheim und Waldkraiburg gebastelt wurden, sowie eine Seite des Bezirksbuches gestaltet wurde, wurde wieder Zeit im Wasser verbracht, bevor es zum Abendessen mit leckeren Käsespätzle ging. Der letzte Abend wurde dann erneut am Lagerfeuer oder beim Spielen, oder baden verbracht. Beim Aufstehen am letzten morgen waren dann manche Augen schnell offen, denn so einige Kids waren nicht mehr im Zelt. Doch wo waren diese? Die Antwort auf diese Frage war schnell gefunden: Sie haben die Nacht am Lagerfeuer geschlafen.

So wurde dann am letzten Tag das Dinospiel aufgelöst (die Menschen haben gewonnen), das Lager geräumt und nochmals Zeit am See verbracht, wo Spiele gespielt und auf der Slackline balanciert wurde. Das Wochenende war ein voller Erfolg, bei dem neue Freundschaften geschlossen wurden und unvergessliche Erinnerungen entstanden sind. Die DAV Sektion Burghausen freut sich bereits auf zukünftige gemeinsame Abenteuer beim Bezirkscamp.

Bilder und Bericht von Julia und Amelie

Kletterwochenende auf der Hofpürglhütte

Am Freitag 21.06. machten sich 9 Kletterbegeisterte auf den Weg zur Hofpürglhütte am Gossaukamm. Nach der abendlichen Spagetti-Stärkung ging es direkt mit vollem Magen und hochmotiviert in die ersten Kletterrouten am Reißzahn. 2 Nachzügler (spätere Anreise) erklommen in hungriger Erwartung die dampfigen 400 HM und freuten sich schon sehr auf die angepriesenen Spagetti. Diese stellten sich als Linseneintopf mit Semmelknödel heraus (absolut empfehlenswerte Alternative). Nach dem Essen lernten sich alle Tourenteilnehmer persönlich kennen und ließen den Abend im Hüttenraum gemütlich ausklingen. Am Samstagmorgen – nach nächtlichem Gewitter und Hagel – waren alle noch etwas verunsichert, welche Wetter-APP denn nun stimmen würde und ob der Tag am Fels trocken verlaufen würde. Schon sehr bald verzogen sich die Wolken und unter angenehm warmen Bedingungen wurden die Routen im Vorstieg und Toprope beim Mosermanndl, Sektor Take it easy erkundet. Neues Klettervokabular wurde ausgetauscht, z.B. morchelig, Häuchchen, Angsthase (Anm. Erläuterungen auf Rückfrage). Nach einer Mittagspause auf der Hofpürglhütte wurde anschließend ein anderer Klettersektor gewählt und beklettert. Abends gab es hervorragende Kartoffelknödel mit Hackfleischfüllung. Danach wurde in geselliger Runde Werwolf (Rollenspiel) und Mäxchen (Lügen) gespielt. Dabei wurde das Bluffen jedes Einzelnen auf eine harte Probe gestellt. In diesem Zusammenhang wurde der Autor für diesen Bericht ermittelt. Nach einer weiteren erholsamen Nacht brachen alle mehr oder weniger optimistisch (realistisch) auf, um wider Erwarten bei quasi trockenen Bedingungen (87 % Luftfeuchtigkeit) weitere Kletterrouten am Mosermanndl auszutesten. Nach einer mittäglichen Stärkung stiegen alle wohlbehalten ab. Auf der Heimfahrt wurden schon fleißig Erinnerungsfotos ausgetauscht. Vielen herzlichen Dank an Lisa für die gelungene Klettertour. Kletterweisheit: Jeder sollte sich einen Angsthasen halten. Julia

(Schneeschuh-)Hochtouren in den Walliser Alpen

Am Sonntag, den 23. Juni 2024 startet unser „Bergabenteuer Schweiz“. Angekommen in Saas Grund gönnten wir uns die Seilbahnunterstützung beim Zustieg zur Weissmieshütte auf 2726 m. Und so erreichten wir nach knapp einer Stunde Gehzeit unseren ersten Stützpunkt.

Der Montag begann früh, sehr früh. Zur „Westalpen-Weckzeit“ pünktlich um 3.10 Uhr beförderte uns der Weckruf von Klaus‘ Handy in die Senkrechte. Wir schlurften zum Frühstück und kurz nach 4 Uhr waren alle startbereit aufgesattelt. Die Weissmies war unser Ziel. Es dürfte so halb sechs gewesen sein, als wir am Gletscher standen und uns anseilten. Schließlich ging es gemütlich im Westalpen-Gehtempo bergauf. Auch der vermeidlich gemütliche Trott brachte uns ganz schön ins schnaufen. Schließlich fehlte es an der Akklimatisation. Am Gipfel der Weissmies  empfang uns eine Rundum-Nebel-Wand.  So ging es flott in den Abstieg. Die steilen Stellen durften wir dank dem gebuchten , „Wellness-Paket“ von Ludwig und Silke an einem Fixseil gesichert absteigen. Der Nachmittag wurde zum Entspannen und der Abend zum ausgiebigen Abendmahl genutzt. 

Der nächste Morgen: Wecken, Frühstück, Abmarsch 4 Uhr. Das Lagginhorn soll unser Ziel sein. Zügig kamen wir voran. Viel Strecke war nicht zu überwinden. Es ging zunehmend steil nur bergauf. Knapp unterm Gipfel war es soweit. Es wurde zu steil und der Schnee unter uns zu hart,  um sicher ohne Pickel weiter zu kommen. Diese sind zurück in der Hütte geblieben. So wurde ein T-Anker gelegt und das Seil befestigt. Es folgte das bereits bewährte Absteigen am Fixseil.   

Nach kurzem „Sammeln“ an der Hütte stiegen wir (mit Seilbahnsupport) ab ins Tal. Hier erwartete uns schon die Pension Waldegg in Saas Amagell. Nachdem alle frisch geduscht und gekämmt waren, saßen wir pünktlich zum Empfang des hervorragenden Abendmenüs zu Tisch.

Der Mittwoch diente eigentlich als Ruhetag. Nach ausgiebigen, gemütlichen Frühstück bewegten wir uns mit Unterstützung der Felsskinnbahn ab Sass Fee in die Höhe. Diesmal waren unsere Schneeschuhe mit im Gepäck. Sie leisteten uns auch schon auf dem weiteren Zustieg zur Brittanniahütte sehr gute Dienste. Sonst wären wir auch hier schon ziemlich „abgesoffen“.

Der Donnerstag beginnt mit Wecken um 2.45 Uhr. Frühstück 3.00. Abmarsch 3.30 Uhr.  Nach einer Stunde wechselten wir die „Bereifung“:  Statt Steigeisen waren hier die Schneeschuhe die erste Wahl. So beschritten wir den langen Weg über den Hohlaubgletscher. Wir munkelten, dass der ein oder andere, der sich hier durch den Schnee wühlte, neidisch auf unsere Schneeschuhe war.

Nach langem, fast meditativem Trott erreichten wir den Adlerpass. Hier deponierten wir die Schneeschuhe und stapften die letzten 300 Höhenmeter zum Gipfel des 4190 m hohen Strahlhorns. Die Aussicht ist der Wahnsinn: Matterhorn, die Gipfel des Monte Rosa Gebietes, sogar die Margharita Hütte auf der Signalkuppe war zu erspähen. Und der ein oder andere ortete auch den Gipfel des Mont Blanc.

Die Weckzeit am Freitag wurde wieder mit 2.45 Uhr angesetzt. Aufgrund  einer nicht näher bezeichneter Panne, standen wir erst um 3.15 auf. Wir hatten Glück, es war noch Essen übrig. Dafür mussten wir mit weniger anderen Alpinisten den Frühstücksraum teilen.

Nahezu „pünktlich“ um 4 Uhr marschierten wir mit unseren Stirnlampen los. Das Ziel: Fluchthorn mit seinen 3802 m. In einem etwas flotteren Westalpenschritt zogen wir dem Gipfel entgegen. Auch heute begleitete uns schönes Wetter. Nach kurzer Rast schwebten wir in angenehmen flottem Schritt über die Gipfelflanke bergab. Zurück an der Brittanniahütte suchten wir unsere Sieben Sachen zusammen und der Rückweg zur Seilbahn war nicht mehr weit.

Aus dem Schnee und Eis des Hochgebirges fuhr der Burghauser Westalpentrupp  nun müde und erfüllt von wunderbaren Touren in die Hitze zu Hause.

Vielen Dank liebe Silke lieber Wigg für die wieder hervorragende Führungsarbeit samt Wellness Paket. Ein Dank auch an alle Mitstreiter: Helmut, Wolfgang, Max, Klaus, Franziska, Theresa, Christoph, Sepp. Wir waren ein super Team. Vielleicht bis bald auf dem nächsten Berg!