DAV Naturschutztage 2023
Am Wochenende vom 22. bis zum 24. September 2023 fanden in Immenstadt im Allgäu die Naturschutztage des Deutschen Alpenvereins statt. Thema der diesjährigen Tagung war: “Ausgetretene Pfade verlassen? Besucherlenkung der Zukunft”. Ich durfte unsere Sektion vor Ort vertreten und konnte viele interessante Eindrücke gewinnen.
Die Tagung wurde durch den Präsidenten des DAVs Roland Stierle eröffnet. Im Anschluss daran startete Prof. Dr. Guido Sommer der Hochschule Kempten mit einem Vortrag, in dem aktuelle Forschungstätigkeiten im Bereich Besucherlenkung vorgestellt und Ideen vermittelt wurden, wie Tourismus, insbesondere in den Bergen, entzerrt werden könnte. Prof. Dr. Sommer erklärte, dass im Bereich der Besucherlenkung weiterhin viele Fragen offen seien: Welche alternativen Besuchsziele können Touristen vorgeschlagen werden, um eine bessere Verteilung zu erzielen? Auf welchen Plattformen könnte dies geschehen? In der anschließenden Podiumsdiskussion stellte sich aber auch die Frage, ob es überhaupt sinnvoll sei, die vielen Besucher von einzelnen Hot-Spots auch auf verschiedene “Cold-Spots” umzuleiten und so vielleicht eine noch größere Verbreitung des Bergtourismus zu riskieren. Ebenfalls wurde das Thema Mobilität stark diskutiert. Wichtig ist es, attraktive Alternativen zum eigenen PKW zu schaffen.
Am zweiten Tag der Naturschutztage durften die Teilnehmer in verschiedenen Workshops selbst aktiv werden. Ich konnte mich im Workshop: “Neu im Amt als Naturschutzreferent:in” mit vielen anderen Referentinnen und Referenten vernetzen und gemeinsam Ideen zur eigenen Arbeit in der Sektion sammeln. Dazu wurden die Grundlagen des Naturschutzes im DAV vermittelt.
In einem anschließenden Marktplatz wurden Best-Practice Beispiele im Bereich des Natur- und Umweltschutzes verschiedenster Sektionen aus ganz Deutschland vorgestellt. So bewirtschaftet die Sektion Tübingen eine Streuobstwiese mit ca. 200 Obstbäumen, deren Früchte zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden. Die Sektion Biberach hat ein eigenes Drecksackerl aus Produktionsresten der Firma VAUDE entwickelt, das gut in jeden Bergrucksack passt. Die Sektion Donauwörth kümmert sich mit verschiedenen Projekten um den Fledermausschutz.
Am Sonntag und letzten Tag der Naturschutztage wurden verschiedene Exkursionen angeboten. Ich durfte die Jugendbildungsstätte des JDAV in Hindelang besuchen. Neben den vielen erlebnispädagogischen Angeboten liegt der Fokus der Jubi auf Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz. So ist die Verpflegung in der Jubi ausschließlich vegetarisch und zum großen Teil aus regionalen Lebensmitteln. Auch auf eine genaue Trennung des Mülls wird geachtet. Aktuell ist die Jubi auch dabei, ein großes Materiallager an Rucksäcken, Schuhen, Kletterausrüstung, Schlafsäcken und weiterem Equipment aufzubauen. Ziel ist es, einen kostenlosen Verleih für alle Gäste anzubieten, um eine Anreise mit dem ÖPNV zu vereinfachen, aber auch um Neuanschaffung von Material zu umgehen.
Eine abschließende Wanderung und eine leckere Brotzeit durften natürlich auch nicht fehlen und bildeten einen schönen Abschluss der Naturschutztage.
Ich habe in diesen drei Tagen viele neue Eindrücke sammeln dürfen und freue mich darauf, die ein oder andere Inspiration gemeinsam mit dem Umweltteam des DAV Burghausen auch bei uns umzusetzen.