Mit den Kletter-Oldies aufs Pflughörndl

Die Kletter-Oldies treffen sich regelmäßig dienstags und donnerstags ab 9°° in der Burghauser Kletterhalle. Ab und an, wenn das Wetter passt, rücken sie auch aus, um Hand an die Felsen zu legen. Am 23. August war es wieder so weit. Aufgrund der angesagten 34°C im Schatten hatte Wolfgang das Pflughörndl überm Endstal in den Berchtesgadener Alpen als spontanes Ziel ausgegeben und sieben Kletter-Oldies folgten seinem Aufruf.

CO2-sparsam mit zwei Autos geht es frühmorgens zur Scharitzkehlalm. Von dort aus sieht man bereits das Ziel keck über den berühmten Westabstürzen des Göllstocks aufragen. Zuerst folgen wir der Kiesstraße. Sobald man den Weg zu den Göll-Westwänden erreicht, zweigt schon bald rechts ein unscheinbares Steiglein ab. Diesem folgen wir steil bergauf durch Buchenwald bis es nach rechts, teilweise auch absteigend ausgesetzt (Stellen bis II) ins Pflugtal führt. Danach heißt es aufpassen, um die Wegführung nicht zu verlieren, denn die Farbkleckse der Markierung sind schon arg verblasst. Entlang im Schatten der imposanten Nordabstürze von Dürreck und Alpltalköpfe erreichen wir nach rund 2 Stunden Gehzeit und 1000 hm das Pflugschartl. Von hier aus ist der Blick auf unser Ziel, das Pflughörndl, fast atemberaubend und man fragt sich nervös, wie man denn diesen exponierten Turm im II. und III. Schwierigkeitsgrad erklimmen kann. Doch Wolfgang und Stefan kennen die Route bereits und so können wir genussvoll über die Nordseite zum Gipfelkreuz hochklettern.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mit herrlichem Rundumblick über den Berchtesgadener Kessel zu Watzmann, Hochkalter, Reiteralm, Lattengebirge und Untersberg seilen wir uns wieder zum Pflugschartl ab und queren auf den Steig, der durchs Alpltal zum Hohen Göll führt. Das Alpltal – den meisten von uns aus der Skitourenzeit wohl bekannten – ist jetzt für uns im Abstieg leider deutlich beschwerlicher als im Winter mit Skiern. Aber die Zeit des Abstiegs verkürzen wir uns mit Geschichten und Erlebnissen, wie wir diesen oder jenen Hang bei Pulver oder Firn im Frühjahr gemeistert hatten.

Am Ausgang des Alpltals müssen wir die Fahrstraße zurück nach Scharitzkehl marschieren. Dort hat allerdings Klaus eine faustdicke Überraschung für uns parat: er zaubert aus einer Kühlbox im Kofferraum für jeden ein eiskaltes Bier hervor und das bei 30°C im Schatten. Das ist der krönende Abschluss einer tollen Kletter-Oldie-Tour.