Übers Klausbachtal auf das Kammerlinghorn (2484 m)

Zeitig in der Früh traf sich eine motivierte Gruppe zur Abfahrt in Halsbach. Schließlich stand ein recht straffes Wanderprogramm auf der Agenda: das Kammerlinghorn im Hochkaltergebiet. Knapp 1400 Höhenmeter wollten wir hier bezwingen.

Der Almerlebnisbus chauffierte uns vom Hintersee bis zur Bindalm.  Auf dem einfachen Wanderweg bis zur Mittereisalm liefen wir uns warm. Diese ist Alm dient als Hochalm für das Jungvieh, das dort wenige Wochen im Sommer verbringt. Weiter ging es durch lichten Lärchenwald und Latschenfelder. Unterhalb des Karlkogels gabs an einem schattigen Plätzchen eine kleine Rast. Der Weiterweg führte uns auf einem breiten Rücken dem Ziel entgegen. Die Aussicht am Gipfel war einmalig schön. Gleich neben uns die Hocheisspitze und dann das Hocheishörndl. Gut zu erkennen war der Verlauf der Hocheisumrahmung, welche sich aber nur für alpin versierte und ausdauernde Bergsteiger empfiehlt.

Am Gipfel lernten wir Raphael kennen, den Senior-Hüttenwirt der Blaueishütte. Er kannte hier buchstäblich jeden Stein und er stellte sich mit seinen 85 Jahren  als unglaublich fit heraus. Und so ergab es sich, dass er uns im flotten Ritt, mit einem schnellen Abstecher über den Karlkopf (2195 m), hinab begleitete und uns mit der ein oder anderen Geschichte unterhielt. Beim Feichtnkaser an den Kammerlingalmen gönnten wir uns ein erfrischendes Bierchen, um dann noch den letzten Almerlebnisbus um 17 Uhr zurück zum Parkplatz zu erwischen. Vor der Heimfahrt hatten wir noch die schwere Wahl zwischen einem Bad im 14°C warmen Hintersee oder einem Eis am Kiosk.

Text: Monika Hofmeister, Fotos: Maria Lassok-Ebner, Herbert Schmid, Monika Hofmeister

„Detmolder Grat“ – hochalpiner und landschaftlich einzigartiger Klettersteig auf die Hochalmspitze (3360m)

Die Tour über den „Detmolder Grat“ auf die Hochalmspitze, auch die
“Tauernkönigin” genannt, stand in den vergangenen Jahren bereits mehrfach im
Burghauser Tourenprogramm und musste leider wetterbedingt immer wieder
abgesagt werden. Dieses Jahr dann ein weiterer Versuch und es hat endlich
geklappt. Ludwig Pichlmeier übernahm dankenswerterweise stellvertretend für
Martin Peukert, der leider verletzungsbedingt absagen musste, die
Tourenführung.
 
Am Samstag, den 27.07. um 9 Uhr startete die 7-köpfige Gruppe in
Burghausen. Mit dabei: Andi, Felicia, Nico, Sonja, Monika, Helmut und Ludwig.
Wir hatten keine Eile, da am Samstag lediglich der Hüttenanstieg auf dem
Programm stand. In knapp zwei Stunden stiegen wir vom Gößkarspeicher im
Maltatal zur Gießener Hütte auf 2215m auf. Dort wurden wir bestens versorgt
und wir bekamen am Sonntagmorgen vom Hüttenwirt sogar ein extrafrühes
Frühstück, da wir aufgrund des angesagten Gewitterrisikos für den Nachmittag
früh starten mussten.
 
Aufbruch am Sonntag um 4:30 Uhr. Im Schein unserer Stirnlampen wanderten
wir entlang des Schwarzburger Weges zuerst mäßig ansteigend über Geröll-
und Blockfelder, über Gletscherschliffe und im oberen Teil über mehrere
Schneefelder in Richtung Lassacher Winkelscharte. Langsam ging bei
wolkenlosem Himmel die Sonne auf und wir genossen die magische Stimmung.
 
In der Scharte auf 2856m angekommen, legten wir dann Gurt, Helm und
Klettersteigset an und stiegen den ersten Teil des Detmolder Weges noch ohne
Drahtseilversichung auf. Durch grobes Blockwerk ging es ausgesetzt über die
Winkelspitze in die obere Winkelscharte. Dort querten wir auf einem kurzen
Stück den Gletscher und erreichten schließlich den drahtseilversicherten Teil
des Detmolder Grates. Auf 3190m stiegen wir in den hochalpinen Klettersteig
ein.
 
Die luftigen Gratpassagen, felsigen Aufschwünge und atemberaubenden
Tiefblicke auf die Gletscher rundherum waren einfach der Wahnsinn! Nach
insgesamt vier Stunden Aufstieg erreichten wir den Gipfel und wurden mit einer
grandiosen Aussicht belohnt. Nach einer kurzen Gipfelrast ging es dann aber
schnell weiter, da noch ein langer und nicht weniger anspruchsvoller Abstieg
vor uns lag. Über schneedurchsetztes, felsiges und teils ausgesetztes Gelände
arbeiteten wir uns konzentriert abwärts, größtenteils ohne Seilversicherung.
 
Kurz vor den imposanten “Steinernen Mandln” ging es noch einmal spektakulär
durch eine abgesicherte steile Felsflanke hinab zum Gletscher. Im sehr steilen
Firn stiegen wir die ersten 50 Meter rückwärts am Seil gesichert, mit Pickel und
Steigeisen ab. Dann wurde es flacher und wir konnten den restlichen
firnbedeckten Trippkees zügig überqueren. Über den Rudolfstädter Weg ging es
weiter zurück zur Gießener Hütte, wo uns auf den letzten Metern tatsächlich
noch das angekündigte Gewitter einholte. Nach etwa 7,5 h Gehzeit an der Hütte
angekommen, gönnten wir uns dann noch eine ausgiebige Rast und stiegen
anschließend weiter ins Tal ab. Das Gewitter hat sich wieder verzogen und wir
kamen trocken unten an.
 
Fazit: eine rundherum gelungene, aber anspruchsvolle Überschreitung eines
genialen Berges, der “Tauernkönigin”.
 
Bericht: Sonja Prokscha
Fotos: Andi Grünwald, Nico Perzl, Sonja Prokscha

Bergtour Regenspitz

Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn man nicht sooo früh morgens startet und dem Wetter eine Chance gibt. So war der angesagte Regen durch, als wir nach der Fahrt mit dem AV-Bus vom Satzstein-Parkplatz losmarschierten und das Regenzeug konnte den ganzen Tag im Rucksack bleiben. Bei bedecktem Himmel, aber dadurch angenehmen Temperaturen, erreichten wir die Feichtensteinalm, bei deren Durchquerung wir vom Wiehern einer Pferdeherde empfangen wurden und die Pferdefreunde unter uns schon mal ihr erstes Highlight hatten. Weiter ging der Pfad durch Wiesen- und Buschgelände mit reichlich blühender Flora, so dass auch die Botaniker in der Gruppe ihre Freude hatten. Der Steig wurde immer felsiger und auch steiler und es galt einige Male etwas höhere Felsstufen zu überwinden. Gemeinsam wurden aber auch diese ohne größere Probleme bewältigt und bald war der Gipfel des Regenspitz erklommen. In der Zwischenzeit war auch die Sonne zum Vorschein gekommen und die Sonnenbrillen kamen zum Einsatz. Die tiefhängenden Wolken hatten sich verzogen und gaben das Panorama über die umliegenden Berge frei. Nach der verdienten Gipfelbrotzeit und dem obligatorischen Gipfelfoto machten wir uns an den Abstieg Richtung Westen zur Bergalm. Ein teils steiler und felsiger Bergpfad durch Latschengelände erforderte nochmal volle Aufmerksamkeit bevor es dann angenehmer durch den Wald hinabging und zur Einkehr auf die Bergalm. Bei hervorragendem Zwetschgenkuchen mussten wir mit dem Wirt erst die aktuelle Obsternte diskutieren und zum Aufbruch auch noch die verflüssigte Ernte des letzten Jahres verkosten. Der weitere Abstieg über Forstwege und schöne Steige wurde noch durch eine kurze, sehr rustikale „Umleitung“ unterbrochen, da wir eine etwas versteckte Abzweigung verpasst hatten. Über eine feuchte Wiese und eine Rinne im Wald waren wir aber bald wieder auf der Spur. Zu dem Bach, den wir unten in der Schlucht schon länger hörten, stiegen wir dann über den Zauberwasser-Steig hinab entlang etlicher Wasserfälle und verlockender Gumpen und erreichten bald den Parkplatz. „Ein gelungener Tag mit einer schönen und sehr abwechslungsreichen Tour“ war das allgemeine Resümee bei der Rückfahrt.

Fotos: Wokusch, Federholzner, Baumgartner

Die Stubaier „Wilden“ Hochtour in den Stubaier Alpen mit Besteigung des Wilden Freiger (3418 m) und Wilden Pfaff (3456 m)

19.07.2024, 13:00 Uhr: Eva und Tina warten schon in Ranalt auf die Gruppe, bevor sich alle auf den Weg durch das lange Tal, vorbei an der Bsuchalm über den Farnweg zur Nürnberger Hütte (2278 m) begeben. Mit von der Partie sind Katharina, Josef, Stefan, Sebi, Woife, Feli, Andi und die Gewitterwolke, die in der Ferne grummelt. Davon lassen sich die vier Steinbock-„Teenager“, denen wir auf dem Weg begegnen, aber nicht weiter stören. Glücklicherweise erreichen wir die Nürnberger Hütte vor dem einsetzenden Regen und können uns genüsslich dem ersten Stück Kuchen hingeben. Nach einer kalten Dusche geht es abends mit einem ausgiebigen Buffet weiter. Schwammerl-Suppe, Gulasch und Polenta sowie leckere nepalesische Momos stehen auf dem Speiseplan.

20.07.2024, 08:00 Uhr: Von der Nürnberger Hütte brechen wir in aller Ruhe auf, um den Wilden Freiger zu besteigen. Der erste der beiden „wilden“ Gipfel, der eigentlich gar nicht so wild ist, wie der Name zunächst suggeriert. Der dramatische Gletscherrückgang, der bei der Aussicht ersichtlich wird, führt ohne nennenswerten Schneekontakt über einen teils versicherten breiten Grat auf den Gipfel.  Auf ca. 3300 m erreichen wir unschwierig den Signalgipfel (Grenze Tirol/Südtirol). Die Route geht weiter über eine Gratüberschreitung zum Gipfelkreuz auf 3418 m.

Unser Plan, im Anschluss einen Abstecher zum alternativen Aufstiegsweg, dem Roten Grat, einzulegen, wird leider von der fehlenden Sicht zunichte gemacht. Also steigen wir direkt entlang des ausgeprägten Felsgrates hinunter und kurz über Blockgelände wieder hinauf zum höchstgelegenen Schutzhaus in Südtirol – dem Becherhaus auf 3195 m. Eine wunderschöne, frischrenovierte Aussichtshütte mit einem Wirt von der seltenen Sorte. Am Abend gab es ein Déjà-Vu: Schwammerl-Suppe, Gulasch und Polenta.

21.07.2024, 06:30 Uhr: Der Weg über den Mühltalferner führt vom Becherhaus vorbei an der Müllerhütte. Auf dem Firnrücken steigen wir möglichst weit auf, bevor wir auf die Felsen gelangen. Der Grat ist gut markiert und macht mit 2er Kletterstellen im Blockgelände richtig Spaß. Aufpassen ist dennoch angesagt, denn ein paar Stellen sind durchaus etwas luftiger.

Im oberen Bereich treffen wir auf eine rund 30 m lange Platte, die durch ein Drahtseil entschärft ist. Ein paar Schritte noch und wir stehen am Gipfel des Wilden Pfaff (3.456 m). Auf unserem zweiten „Wilden“ hat man einen tollen Blick auf das prominente Zuckerhütl im Vordergrund und von West nach Ost über die Wildspitze bis hin zur Brenta, Rosengarten, ins Grödnertal und den Drei Zinnen.

 

Wir steigen in den Pfaffensattel ab, seilen uns nochmal kurz an, lassen den zu sehr bröckelnden Zuckerhütl Gipfelanstieg links liegen, bevor wir über Restschneefelder am Hang und die Skipiste zur Dresdner Hütte absteigen. Nach einer ordentlichen Bergsteiger-Mahlzeit fahren wir gemütlich mit der Bahn zurück ins Tal und freuen uns schon auf mehr solch „wilder“ Touren!

Bericht: Felicia Weber

Fotos: Tina Blümlhuber & Andreas Grünwald

Alpenwanderer-Tour zur Bleckwand

Trotz unbeständiger Wettervorhersage startete unser vollbesetztes AV-Mobil am Dienstag Richtung Wolfgangsee.  Ludwig brachte uns gleich gut in die Spur und auf den langen aber abwechslungsreichen Weg zum Gipfel. Nach einiger Zeit verkroch sich die Sonne hinter den Wolken, so war der Anstieg über die Almen angenehm. Tolle Fotos gabs am Bleckwandfenster! Das nahe Gipfelkreuz lockt auch schon mit herrlichen Blicken auf den See und umliegenden Berge.  Abgestiegen sind wir über den steilen Westhang. Durch schöne Almwiesen gings dann zur Einkehr in die Illig-Hütte. Von der Sonne begleitet ging es zurück zum Parkplatz.  Eine rundum gelungene Tour mit tollen Eindrücken. Danke Ludwig!

Text: Harald Wagner

Fotos: Roselitta Federholzner und Harald Wagner

Kletterwochenende auf der Hofpürglhütte

Am Freitag 21.06. machten sich 9 Kletterbegeisterte auf den Weg zur Hofpürglhütte am Gossaukamm. Nach der abendlichen Spagetti-Stärkung ging es direkt mit vollem Magen und hochmotiviert in die ersten Kletterrouten am Reißzahn. 2 Nachzügler (spätere Anreise) erklommen in hungriger Erwartung die dampfigen 400 HM und freuten sich schon sehr auf die angepriesenen Spagetti. Diese stellten sich als Linseneintopf mit Semmelknödel heraus (absolut empfehlenswerte Alternative). Nach dem Essen lernten sich alle Tourenteilnehmer persönlich kennen und ließen den Abend im Hüttenraum gemütlich ausklingen. Am Samstagmorgen – nach nächtlichem Gewitter und Hagel – waren alle noch etwas verunsichert, welche Wetter-APP denn nun stimmen würde und ob der Tag am Fels trocken verlaufen würde. Schon sehr bald verzogen sich die Wolken und unter angenehm warmen Bedingungen wurden die Routen im Vorstieg und Toprope beim Mosermanndl, Sektor Take it easy erkundet. Neues Klettervokabular wurde ausgetauscht, z.B. morchelig, Häuchchen, Angsthase (Anm. Erläuterungen auf Rückfrage). Nach einer Mittagspause auf der Hofpürglhütte wurde anschließend ein anderer Klettersektor gewählt und beklettert. Abends gab es hervorragende Kartoffelknödel mit Hackfleischfüllung. Danach wurde in geselliger Runde Werwolf (Rollenspiel) und Mäxchen (Lügen) gespielt. Dabei wurde das Bluffen jedes Einzelnen auf eine harte Probe gestellt. In diesem Zusammenhang wurde der Autor für diesen Bericht ermittelt. Nach einer weiteren erholsamen Nacht brachen alle mehr oder weniger optimistisch (realistisch) auf, um wider Erwarten bei quasi trockenen Bedingungen (87 % Luftfeuchtigkeit) weitere Kletterrouten am Mosermanndl auszutesten. Nach einer mittäglichen Stärkung stiegen alle wohlbehalten ab. Auf der Heimfahrt wurden schon fleißig Erinnerungsfotos ausgetauscht. Vielen herzlichen Dank an Lisa für die gelungene Klettertour. Kletterweisheit: Jeder sollte sich einen Angsthasen halten. Julia

(Schneeschuh-)Hochtouren in den Walliser Alpen

Am Sonntag, den 23. Juni 2024 startet unser „Bergabenteuer Schweiz“. Angekommen in Saas Grund gönnten wir uns die Seilbahnunterstützung beim Zustieg zur Weissmieshütte auf 2726 m. Und so erreichten wir nach knapp einer Stunde Gehzeit unseren ersten Stützpunkt.

Der Montag begann früh, sehr früh. Zur „Westalpen-Weckzeit“ pünktlich um 3.10 Uhr beförderte uns der Weckruf von Klaus‘ Handy in die Senkrechte. Wir schlurften zum Frühstück und kurz nach 4 Uhr waren alle startbereit aufgesattelt. Die Weissmies war unser Ziel. Es dürfte so halb sechs gewesen sein, als wir am Gletscher standen und uns anseilten. Schließlich ging es gemütlich im Westalpen-Gehtempo bergauf. Auch der vermeidlich gemütliche Trott brachte uns ganz schön ins schnaufen. Schließlich fehlte es an der Akklimatisation. Am Gipfel der Weissmies  empfang uns eine Rundum-Nebel-Wand.  So ging es flott in den Abstieg. Die steilen Stellen durften wir dank dem gebuchten , „Wellness-Paket“ von Ludwig und Silke an einem Fixseil gesichert absteigen. Der Nachmittag wurde zum Entspannen und der Abend zum ausgiebigen Abendmahl genutzt. 

Der nächste Morgen: Wecken, Frühstück, Abmarsch 4 Uhr. Das Lagginhorn soll unser Ziel sein. Zügig kamen wir voran. Viel Strecke war nicht zu überwinden. Es ging zunehmend steil nur bergauf. Knapp unterm Gipfel war es soweit. Es wurde zu steil und der Schnee unter uns zu hart,  um sicher ohne Pickel weiter zu kommen. Diese sind zurück in der Hütte geblieben. So wurde ein T-Anker gelegt und das Seil befestigt. Es folgte das bereits bewährte Absteigen am Fixseil.   

Nach kurzem „Sammeln“ an der Hütte stiegen wir (mit Seilbahnsupport) ab ins Tal. Hier erwartete uns schon die Pension Waldegg in Saas Amagell. Nachdem alle frisch geduscht und gekämmt waren, saßen wir pünktlich zum Empfang des hervorragenden Abendmenüs zu Tisch.

Der Mittwoch diente eigentlich als Ruhetag. Nach ausgiebigen, gemütlichen Frühstück bewegten wir uns mit Unterstützung der Felsskinnbahn ab Sass Fee in die Höhe. Diesmal waren unsere Schneeschuhe mit im Gepäck. Sie leisteten uns auch schon auf dem weiteren Zustieg zur Brittanniahütte sehr gute Dienste. Sonst wären wir auch hier schon ziemlich „abgesoffen“.

Der Donnerstag beginnt mit Wecken um 2.45 Uhr. Frühstück 3.00. Abmarsch 3.30 Uhr.  Nach einer Stunde wechselten wir die „Bereifung“:  Statt Steigeisen waren hier die Schneeschuhe die erste Wahl. So beschritten wir den langen Weg über den Hohlaubgletscher. Wir munkelten, dass der ein oder andere, der sich hier durch den Schnee wühlte, neidisch auf unsere Schneeschuhe war.

Nach langem, fast meditativem Trott erreichten wir den Adlerpass. Hier deponierten wir die Schneeschuhe und stapften die letzten 300 Höhenmeter zum Gipfel des 4190 m hohen Strahlhorns. Die Aussicht ist der Wahnsinn: Matterhorn, die Gipfel des Monte Rosa Gebietes, sogar die Margharita Hütte auf der Signalkuppe war zu erspähen. Und der ein oder andere ortete auch den Gipfel des Mont Blanc.

Die Weckzeit am Freitag wurde wieder mit 2.45 Uhr angesetzt. Aufgrund  einer nicht näher bezeichneter Panne, standen wir erst um 3.15 auf. Wir hatten Glück, es war noch Essen übrig. Dafür mussten wir mit weniger anderen Alpinisten den Frühstücksraum teilen.

Nahezu „pünktlich“ um 4 Uhr marschierten wir mit unseren Stirnlampen los. Das Ziel: Fluchthorn mit seinen 3802 m. In einem etwas flotteren Westalpenschritt zogen wir dem Gipfel entgegen. Auch heute begleitete uns schönes Wetter. Nach kurzer Rast schwebten wir in angenehmen flottem Schritt über die Gipfelflanke bergab. Zurück an der Brittanniahütte suchten wir unsere Sieben Sachen zusammen und der Rückweg zur Seilbahn war nicht mehr weit.

Aus dem Schnee und Eis des Hochgebirges fuhr der Burghauser Westalpentrupp  nun müde und erfüllt von wunderbaren Touren in die Hitze zu Hause.

Vielen Dank liebe Silke lieber Wigg für die wieder hervorragende Führungsarbeit samt Wellness Paket. Ein Dank auch an alle Mitstreiter: Helmut, Wolfgang, Max, Klaus, Franziska, Theresa, Christoph, Sepp. Wir waren ein super Team. Vielleicht bis bald auf dem nächsten Berg!

 

Wegsanierung Gleiwitzer Hütte 2024

Team Wegsanierung stieg zunächst von der Gleiwitzer Hütte einige Höhenmeter bis zur Hirzbachalm ab. Feli und Ursi kümmerten sich um die Säuberung und Instandsetzung der Wasserrinnen, verschlossen Risse und legten vernünftige Trittspuren durch ein größeres Schneefeld an.

Christian mähte mit einer Motorsense bergseitig einen breiten Streifen ab, Jutta und ich rechten den Schnitt talseitig hinunter. Wir kamen gut voran und freuten uns schon auf verfrühten Kaffee und Kuchen….hätte sich da nicht die Spule auf einmal verwickelt und das wars mit dem Mähen. Also spurtete Christian wieder rauf zur Hütte um dann mit einem weiteren Rucksack voller Spulen und Werkzeug abzusteigen. Nach einer etwas aufwendigeren Bastelei konnte er endlich weitersensen und wir weiterrechen. Nun hatten Jutta und ich zu unseren Rucksäcken, 2 Rechen, den Benzinkanister für den Mäher noch einen Rucksack – den mit Werkzeug – zum Hochtragen. Also alles ein paar Höhenmeter raufschleppen, ablegen, Gras abrechen (ja und dabei steigt man wieder runter) dann wieder hochlaufen, dann wieder ein paar Meter raufschleppen, ablegen, schimpfen, Gras abrechen, schimpfen, raufschleppen, alles ablegen, trinken, schimpfen, lachen weil man schimpfen muss, Gras abrechen und “immer schön lächeln”. Ein paar Wandergruppen schlichen bei uns vorbei…aber hallo der Weg ist frisch gewischt, also Schuhe aus, aber zackig…..nein ganz ehrlich, uns wurde gedankt, dass wir hier sind.

Jochen und Tobi stiegen bis zur Brandlscharte auf um sich dort den ledierten Sicherungen zu widmen. Der Plan war hier: Ausbessern und Instandsetzen. Jaja… so war der Plan. Es wurde hier eine völlig zerstörte, herausgerissene Seilsicherung vorgefunden….Die Befestigungsstange verbogen, das Seil zwar nicht gerissen, aber zerfleddert….da brauchte es natürlich Material zum Verbauen und das passende Werkzeug. Also hieß es auch hier zur Hütte absteigen um vollbepackt wieder aufsteigen. Dann wurde gearbeitet und mit viel Geschick und Spucke,”bickin wie blöd”, einem geopferten Hammer eine sehr gute Lösung gefunden. Dass das ausgefranste Seil sogar noch schick abgetaped wurde, das werden den beiden noch viele Wanderer danken. Ein Bartgeier kreiste…ein Zeichen?…Hilflose Wanderer wurden nebenbei auch noch auf sichere Pfade geleitet. Dann gings auf den Weg zur Jägerscharte. Mit tatkräftiger Feli – Ursi – Frauenpower wurden auch hier Wasserrinnen gesäubert, aufgerissene Wege repariert und ein weiteres Schneefeld gemeinsam gesichert. 

Schließlich spielte langsam aber sicher das Wetter nicht mehr mit und wir durften uns geschafft aber zufrieden mit Kaffee und Buchteln verwöhnen.

Herzlichen Dank an Jutta und Jochen für die gute Organisation. Die Gleiwitzer Hütte ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Die Wege sind toll (da waren bestimmt Wegsanierer am Werk :-)), es ist für jeden Schwierigkeitsgrad was dabei und die Versorgung durch die Hüttenwirtin Antje ist erstklassig. Hier können sich auch Vegetarier, Veganer und Allergiker auf gute Küche freuen. Ein rund-um-gelungenes Wochenende, also wir sind wieder dabei.

Wanderwoche in Niederschlesien

Wir starteten am Sonntag früh und fuhren auf ruhigen Straßen und Autobahnen quer durch Tschechien, an Prag vorbei, bis an die polnische Grenze bei Nachod. An einem Wanderparkplatz begann eine kleine Wanderung zu Aussichten auf die Felstürme der Braunauer Wände und mit Einkehr in der legendären Stern-Baude. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft für die ersten 3 Tage, eine familiär geführte, ruhige Pension im wirklich letzten Dorf Böhmens.

Der erste Tourentag führte uns bei mäßig gutem Wetter zu den “Wilden Löchern”, einem Sandsteinlabyrinth, welches sich auf 850 m Seehöhe in einem Hochmoor befindet. Die Wege mussten teils kriechend gemeistert werden. Der Rückweg führte uns am Museumsdorf Straußeney und Machau vorbei.

Am zweiten Tourentag ging es bei Sonnenschein wieder nach Polen. Es stand der Große Heuscheuer mit 919 m Seehöhe auf dem Plan. Dies ist einer der höchsten Sandstein-Tafelberge Europas. Hier waren wir nicht allein unterwegs – etliche Schulklassen hatten sich für ihren Wandertag den Heuscheuer ausgesucht. Eindrucksvoll und schön war es trotzdem.

Am Mittwoch verließen wir nach dem allzeit guten Frühstück unsere Pension in Richtung Polen. Als erstes besichtigten wir die gruselige Schädelkapelle von Tschermna und bestiegen dann vom Wanderparkplatz in Grunwald den höchsten Berg des Adlergebirges – die Hohe Deschney mit 1115m! Eingekehrt sind wir in der urig-tschechischen  Masaryk-Hütte. Weiter ging es dann über die “Sudeten Panorama Straße” zu unsrer nächsten Unterkunft, dem Hotel am Wasserfall im Luftkurort Wölfelsgrund. 

Der Donnerstag sollte der wettermäßig schlechteste Tag sein. Deshalb starteten wir eine kleine Tour zu den Wasserfällen und dann hinauf zur Wallfahrtskirche Maria Schnee in Iglinica. Das Wetter blieb aber unerwartet schön und so bestiegen wir noch den Spitzberg mit 845m.  Der Rückweg führte uns über die 1907 erbaute Staumauer der Wilczka. Nachmittags besichtigten wir die Regionshauptstadt Glatz mit ihrer historischen Altstadt. Auf verschlungenen Wegen erkundeten wir die riesige und interessante Festungsanlage.

Der Freitag war dem Glatzer Schneeberg gewidmet. Über Bergpfade und artenreiche Wiesen und zuletzt steinig erstiegen wir den flachen, baumlosen Gipfel mit 1425 m. Hier steht der neue 25 m hohe Aussichtsturm, ehemals der Kaiser-Wilhelm-Turm. Es bot sich eine Fernsicht von der Schneekoppe im Westen bis zum Altvater im Osten. Nach einem kurzen Abstecher zur Morava-Quelle, wo der Hauptfluss Mährens entspringt, und dem Elefantenstein, wanderten wir zur Schneeberghütte mit Einkehr. Auf einem sich lang hinziehenden Weg ging es auf Forststraßen hinab zum Hotel, wo wir den schönen Tag mit gutem Essen und Trinken ausklingen ließen. 

Am Samstag fuhren wir in Richtung Prag zurück und legten im Böhmischen Karst noch eine Pause ein. Wir konnten an einem Tag Amerika, Mexiko und Kanada erkunden. So heißen bis zu 85 m tiefe, teils wassergefüllte Karstschluchten. Nach einer Stärkung mit deftig tschechischer Kost, traten wir dann den letzten Teil der Heimreise an. Unser DAV-Mobil brachte uns, trotz einiger Fehlermeldungen, gut und sicher nach Hause.

Wir konnten in 6 Tagen viele Eindrücke über eine, für uns, neue Region gewinnen. Wir haben insgesamt 85 km und 3080 Höhenmeter bewältigt!

Harald Wagner!

Schober am Tennengebirge

Nach den vielen Regentagen endlich ein schöner Bergtag!

Mit dem Bus, der gerade frisch aus der Werkstatt kam, fuhren wir Richtung Berge und starteten gegen 9.00 Uhr bei bewölktem Himmel unsere Tour. Erst vorm Gipfel des Schobers zeigte sich die Sonne und wir genossen eine fantastische Sicht. Einige von uns besuchten noch das etwas tiefer gelegene Kreuz. Im Abstieg besuchten wir noch das Berliner Kreuz. Weiter abwärts wanderten wir über bunt blühende Almwiesen zur Gseng-Alm. Während wir einkehrten zog ein Regenschauer über uns hinweg. Im weiteren Abstieg wurden wir nochmal kurz nass, aber am Auto angekommen, waren wir wieder trocken. Eine schöne und durchaus anspruchsvolle Wanderung bleibt uns in Erinnerung. 

Fotos: Harald Wagner und Thomas Wokusch.