Winterwandern im Bayrischen Wald

Am Freitag morgen startete die Gruppe mit 12 Teilnehmern Richtung Bayrischer Wald zu einem Schneeschuhwochenende. Bei der Hinfahrt stärkten wir uns in Zwiesel mit einem Cappo und Butterbrezen und fuhren anschließend zum Wanderparkplatz Scheuereck. Dort trafen wir uns mit Steffen, einem Waldführer, der für den Nationalpark Böhmerwald Touren durchführt. Mit ihm wanderten wir entlang des wild-romantischen Höllbachs stetig aufwärts zum Höllbachgspreng und Steffen erzählte uns viel über die Entstehung des Nationalparks, über Flora und Fauna und wie wichtig es ist, gerade im Winter und Frühjahr (Brutzeit), dessen Schutzräume zu respektieren. Obwohl wir uns recht ruhig verhielten klappte es nicht, einen Wolf oder Luchs zu Gesicht zu bekommen! Über den Albrechtsschachten erreichten wir nach 5h Tour wieder unseren Parkplatz. Im Hotel in Lam ließen wir mit Sauna und anschließendem, ausgiebigem Abendessen den Tag ausklingen. Für den nächsten Tag war eine Gipfelbesteigung des Großen Osser angesagt. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo wir den Osser von Nordwesten erklommen hatten, war es diesmal vom Südosten geplant. Wir starteten am Osserparkplatz in Lohberg und stiegen über das Lohberger Steindl zum Grenzkamm auf. Hier erwartete uns sehr ungemütlicher Wind, Nebel und zu wenig Schnee für Schneeschuh. So hantelten wir uns bei eingeschränkter Sicht von Grenzstange zu Grenzstange. Bevor wir über einen felsigen, ausgesetzten Wegabschnitt den Gipfel erreichten, entdeckten wir im Wald Auerhahnspuren. So große Vogelspuren hatte keiner bisher gesehen. Die Einkehr im Osser-Schutzhaus wurde sehnlichst erwartet, da es den ganzen Weg mehr oder weniger genasselt hatte! Nach ca. 15 km und 750 Hm war das Aufwärmen in der Sauna, sowie das Abendessen und der obligatorische Blutwurz mehr als verdient! Für den letzten Tag erwarteten wir etwas besseres Wetter. Vom Ecker Sattel aus wanderten wir über den Kamm des Kaitersbergs. Der Große Riedelstein und die Rauchröhren sind imposante Felsaufbauten, welche wir bei der Überschreitung erklommen, bzw. passierten. Leider war auch hier die Fernsicht sehr eingeschränkt und Wind und die Nässe der Bäume schmälerten den Genuss dieser Tour. So freuten wir uns schon auf die Einkehr in die Kötztinger Hütte, wo wir uns vor dem Abstieg noch stärken, trocknen und aufwärmen konnten. Relativ flott und trocken erreichten wir gegen 16.00 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt und traten die Heimreise an. Trotz des nicht so optimalen Wetters und wenig Schnees, waren es wieder sehr schöne, erlebnisreiche Wandertage im Bayrischen Wald.
Servus Beinand – Hans Huber

Winterwanderung zum Hochgernhaus

Schon bei der Anfahrt stellten wir leider fest, dass aus der geplanten Wanderung durch eine Wintermärchenlandschaft nichts wird. Der Hochgern zeigte sich schon von weitem fast schneefrei. 

Hochmotiviert starteten 9 Wanderwütige von Unterwössen aus, für viele die erste Tour in diesem Jahr. Unser Ziel: das ganzjährig geöffnete Hochgernhaus.

Über einen dick von Laub bedeckten Wanderweg ging es zunächst zur Agergschwendalm. Wir waren wirklich überrascht, wie unerwartet warm es war und die Sonne blinzelte uns immer wieder vielversprechend an. Die dicken Jacken konnten bald weggepackt werden. Kurz hinter der Agergschwendalm trafen wir auf die ersten kleineren Schneefelder und der Wald gab – je höher wir stiegen – mehr und mehr den sensationellen Blick auf die umliegenden Berge frei. Ja und dann war der Weg doch komplett mit Schnee bedeckt. Juchuuu, also klappt es doch noch mit der Winderwanderung. Die Gruppe war super unterwegs, die Stimmung hervorragend. Bei der Bergwachthütte wehte uns auf einmal ein ziemlich zapfiger Wind um die Nase und wir mümmelten uns wieder in unsere wärmere Klamotten ein. Kurze Zeit später erreichten wir die Baumgrenze und wir konnten auf dem letzten Stück zum Hochgernhaus das Bergpanorama in seiner vollen Pracht genießen. Gemütlich und ausgiebig kehrten wir ein und ließen uns vom Hüttenwirt mit leckerer Linsen- und Kürbissuppe, Kuchen und Kaiserschmarrn verwöhnen.

Schließlich machten wir uns auf gleichem Weg bergab zurück und entdecken am Wegesrand tatsächlich die ersten Frühlingsboten.

“Gemeinsam Wandern heißt, einen Weg zu teilen, Erinnerungen zu schaffen und das Leben einfach zu genießen.”

Wanderung um Berchtesgaden mit Christkindlmarkt

Nachdem an dem geplanten Dienstag das Wetter regnerisch war, fuhren 12 Alpenwanderer eine Woche später und bei strahlendem Sonnenschein mit dem AV-Mobil und einem Privat-KFZ nach Berchtesgaden. Nach einem kurzen aber aussichtsreichen Aufstieg erreichten wir den Gipfel des Kälberstein mit der schönen Kapelle. Anschließend bestiegen wir noch den Lockstein und genossen dort den herrlichen Blick auf die Berge um den Berchtesgadner Kessel und die Stadt. Entlang eines Laterndlweges stiegen wir hinunter zum Adventsmarkt, der sich vom Schlossplatz mit verstreuten Buden durch die kleinen Marktgassen zog. Dort stärkten wir uns bei “Bayern-Döner” und Glühwein und erlebten das Weihnachtsschießen der Berchtesgadener Böllerschützen. Nach einem erlebnisreichen Berchtesgadenbesuch traten wir die Heimreise an.
Harald Wagner

Bergwoche 2023 Oberpinzgau

Bergwanderwoche 2023 in Oberpinzgau

Unser Ziel war, wie schon vor 2 Jahren, Bramberg am Wildkogel. Damals war das Wetter nicht das Beste, aber das Hotel hat uns so gut gefallen, dass 44 Berg – und Wanderfreunde wieder in Fahrgemeinschaften am Samstag zum Hotel „Senningerbräu“ fuhren!

Am Anreisetag war das Wetter sonnig und Einige nutzten diesen Tag gleich, um mit der Smaragd-Seilbahn den Wildkogel zu erklimmen. Als am Nachmittag immer mehr von uns eintrudelten, ging es beim Wiedersehen im Biergarten des Hotels lustig und ausgelassen zu und Kaffee und das erste Bier schmeckten hervorragend.

Am Abend begrüßte der Organisator und Wanderleiter Harald die Teilnehmer und stellte die weiteren WanderleiterSabine, Arthur, Jutta und Hans vor. Alle waren voller Vorfreude und gespannt auf die Bergtouren.

Und was sollen wir Euch schreiben – der Wettergott hatte auch in diesem Jahr wieder viel Regen für uns.

Harald hatte im Vorfeld die Touren für verschiedenen Schwierigkeitsgruppen ausgearbeitet und musste viele Änderungen vornehmen. Die Wanderleiter mussten flexibel und spontan agieren und jeden Abend wurde neu geplant.

Der Sonntag begann gleich mit Regen. Die Enttäuschung konnte man in allen Gesichtern sehen. Wir wollten uns aber nicht unterkriegen lassen und nahmen die geplanten Wanderungen in Angriff. Ziele waren der Große Rettenstein, der Wildkogel, der Gernkogel und das Habachtal.

Am Ende des Tages freuten sich alle, dass sie nach so einem feucht-nassen Tag den Wellness-Bereich, die Sauna und das Dampfbad im Hotel nutzen konnten.

Der Montag musste wetterbedingt zum Kultur- und Ruhetag erklärt werden. Nach einem gemütlicheren Frühstück ließen Einige den Tag ruhiger angehen und fuhren in das Nationalparkzentrum in Mittersill. Andere besuchten das Smaragdmuseum in Bramberg oder das Mineralienmuseum in Wald/Pinzgau. Wieder Andere nutzten die Wellnesseinrichtungen, welche ausnahmsweise schon ab Mittag geöffnet wurden.

Der Dienstag und Mittwoch bescherte uns immer noch Nässe von oben und so waren die Krimmler Wasserfälle ein gutes Ziel. Interessant war der Besuch des Kupfer-Schaubergwerks Hochfeld im Untersulzbachtal. Eine weitere Gruppe meisterte den Weg zur Neuen Fürther Hütte, der Länge wegen mit Taxiunterstützung.

Einige Teilstücke des Bachlehrweges im Hollersbachtal waren wegen Unwetterschäden gesperrt bzw. verlegt. Die Einkehr in die Senningerbräualm ließ sich aber gut zu Fuß erreichen.

Für eine weitere Gruppe führte der Weg von der Duxer Alm zum Plattenkogel mit Abstieg zur Gletscherblick Alm. Bei schönem Wetter hätte man den Blick zum Gletscher genießen können, aber das Glück hatten wir leider nicht. Im Obersulzbachtal startete eine Tour von Neukirchen in Richtung Blausee zur Berndlhütte.

Ab Donnerstag kam die Wetterbesserung. Das hob die Stimmung natürlich enorm!

Somit konnten in unterschiedlichen Gruppen Gipfel gestürmt werden wie Frühmessergipfel, Speikkogel und Geige, Plättachsee, Geißstein und Roßgruberkogel.

Am Freitag endlich ein strahlend blauer Himmel! Einige Teilnehmer fuhren über die alte Gerlosstraße zur Talstation Königsleiten. Ziele waren der Falschriedl oder der Ochsenkopf. Auf dem Rückweg stiegen alle zur Königsleitenspitze auf und im Restaurant „Gipfeltreffen“ gab es Kaffee und Kuchen oder ein kühles Bier, bevor es wieder in `s Tal ging.

Die Wanderung am Quellfluss der Salzach entlang zum Ostgipfel des Salzachgeier stieß auf großes Interesse und war eine Wiederholungstour von 2021.

Eine Herausforderung war die Tour vom Parkplatz Hopffeldboden zum Seebachsee und zurück über die Poschalm.

Am Abreisetag fuhr ein Großteil der Teilnehmer in`s Stubachtal und dort gab es noch eine besondere Herausforderung, welche von Allen mit Bravour gemeistert wurde.

Wegen Unwetterschäden war der 1. Teil der Seilbahn am Enzinger Boden außer Betrieb und so wurde zur Mittelstation aufgestiegen, um von hier mit der Seilbahn zum Weißsee und zur Rudolfshütte zu gelangen.

Einige fuhren von dort mit dem Sessellift noch ein Stück höher zur Medelzlacke und stiegen auf den Gipfel des Medelzkopf, bevor Alle wieder die Heimfahrt antraten.

Es war wieder eine gelungene und schöne Bergwoche und die Nächste ist bereits in Planung. Soviel sei verraten – Ziel ist das Gebiet Oberkrain in Slowenien.

Harald und Angelika Wagner

Überschreitung der Watzmannfrau mit den Kletter-Oldies

Der Altweibersommer neigt sich dem Ende zu, die Bäume in den Bergen färben sich bereits rotgelb und die Hütten und Almen bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Bevor Schnee anspruchsvollere Touren an den höheren Bergen der Bayerischen Alpen beeinträchtigt, rücken vier Burghauser Kletter-Oldies am 11. Oktober nochmal zu einer alpinen Klettertour aus – zur Überschreitung der Watzmannfrau. Die gewählte Route im Aufstieg über den Südwestgrat ist alpin abgesichert und an der schwierigsten Stelle mit IV+ bewertet. Der Abstieg soll über den Ostgrat zum Mooslahnerkopf erfolgen.
Um vier Uhr läutet der Wecker, denn Wolfgang holt mich um 4:40 ab. Im Schein der Stirnlampen werden Mountainbikes und Gepäck am Parkplatz Hammerstiel hergerichtet und um 6:15 strampeln wir los in den anbrechenden Tag Richtung Kührointalmen. Die drei Kameraden ziehen den Oldie-Joker, spricht das eBike, ich darf noch ohne Unterstützung die Tretkurbeln drücken. An den Schappachalmen kann ich beim einsamen Hochtreten beobachten, wie die Sonne soeben beginnt, über dem Watzmannkar die Spitzen der Gipfel gelborange einzufärben. Es dauert dann doch bis ins obere Watzmannkar, bis ich zur eBike-Fraktion kurz vorm Anstieg zum 1. Watzmannkind und der Watzmannscharte aufschließe. Dort steigt ein erhabenes Glücksgefühl in uns auf – wir stehen erstmalig heute in der wärmenden Sonne und haben einen großartigen Blick tief hinter zum Königsee mit St. Bartholomä sowie hinüber zu unserem Kletterziel, dem Südwestgrat auf die Watzmannfrau.
Den Gratbeginn meistern wir noch ungesichert. Nachdem sich die Kletterstellen zum oberen 2. und 3. Grad steigern und der erste Haken auftaucht, legen wir die Kletterausrüstung an und bilden zwei Seilschaften. Genussvoll klettern wir in der Sonne, das eine oder andere Köpfl zum Zwischensichern mit Bandschlingen nutzend. Dabei bleibt ausreichend Zeit, die herrliche Gebirgsumgebung zu bewundern. Der Blick schweift über das Watzmannkar und die Watzmankinder zu den Ostabstürzen des Watzmanns, zum Watzmannhaus, der Schlafenden Hexe und zum Untersberg. Tief unten sehen wir die Schiffe lautlos durch den Königsee gleiten. Gegen Mittag erreichen wir den Gipfel.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast nehmen wir den Abstieg über den Ostgrat zum Mooslahnerkopf in Angriff. Dies stellt sich als mühsames Unterfangen heraus. Zuletzt geht es sogar noch mehrmals aufwärts, um einige Grattürme vorm Mooslahner zu überwinden. Dessen nordseitiger Abstieg ist feucht und etwas schmierig. Noch rechtzeitig erreichen wir die Kührointalm, um das Bier in der Nachmittagssonne genießen zu können. Die Abfahrt zum Auto ist dann das i-Tüpfelchen einer wieder mal famosen Kletter-Oldie-Tour.

Text: Stefan Oberneder
Bilder: Hans Gradischnig, Wolfgang Ermer, Stefan Oberneder

Großer und Kleiner Rechenberg

Aus den eher schlechten Wetterprognosen, die an den Vortagen angekündigt wurden, ist “Kaiserwetter” geworden, was uns alle sehr freute.  Auch das DAV-Mobil konnte ich, nach einer kurzen Einweisung nun starten. Es fährt sich super und preiswert. Wir waren nach Oberwössen unterwegs. Einen großen Dank an unsren Vorstand, für diese tolle Möglichkeit in die Berge zu kommen. Kurz nach dem Losgehen erreichte uns die herrliche Herbstsonne, welche uns, außer bei der nördlichen Umgehung des “Dampfschiffs” nie verließ. Wir genossen die herrlichen Blicke von beiden Rechenberg-Gipfeln. Der Kleine ist erstaunlicherweise 100 m höher ist als der Große. Nach der Gipfelbrotzeit mit Schnäpschen und Kostproben des Almkas’ von der Rechenbergalm machten wir uns auf den immer noch aussichtsreichen Abstiegsweg. Endlich zeigt der Bergwald seine goldene Herbstfärbung. Nach der sonnigen und freundlichen Einkehr in der Feldlahnalm gings durch den Hammerer Graben am Bachlauf entlang zum Parkplatz. Es war wieder für alle ein gelungener und erlebnisreicher Bergtag, Auch für mich: mit der 5. Tour in 2023 habe ich alle meine angebotenen Touren durchgeführt und gut beendet. Ich freue mich auf meine Touren und Mitwanderer im nächsten Jahr! Euer Harald!

Wiederroute

Grubhörndl / Loferer Alm

Aufgrund des sehr regnerischen Wetters am 23. September wurde die Tour am Sonntag bei besserem Wetter durchgeführt. Die meisten Angemeldeten hatten auch an diesem Tag Zeit für die Berge. Die Tour führte uns auf die Loferer Alm-Berge, welche wir mit Hilfe der Alm-Bahn erwanderten. Es zeigte sich gleich in der Früh die Sonne, jedoch hatten wir am Gipfel wenig Glück mit der sonst so tollen Aussicht. Nachmittags setzte sich die Sonne beim Besuch des Wena-Sees und beim Abstieg über den herrlichen Wasserfallweg  mehr und mehr durch. Bei der Einkehr am Gasthaus Lohfeyer spielten 3 Alphornbläser auf. Anschließend verabschiedete uns noch ein Bläsertrio mit einem Ständchen, bevor wir wieder zu Tal schwebten. Ein rundum gelungener sonniger Bergtag.

Jägerwand und Laubenstein

Am Samstag, den 12.08. starteten wir bei bestem Wetter und gut gelaunt am Parkplatz in Hohenaschau.

Zu acht wanderten wir über die Ellandalm hinauf auf die Hochfläche über einige felsige Passagen zur Zeller Wand und weiter zur Jägerwand. Diese bot zwar wenig Platz, aber für uns und die Gipfelbrotzeit reichte es. Über ein kleines Wegerl gings hinab zur Laubensteinalm und weiter zum gleichnamigen Gipfel. Hier war viel Platz und da gab es dann auch den obligatorischen Gipfelschnaps. Abwärts ging es auf kurzem Weg zur leider geschlossenen Hofalm,. Mangels Unterwegs-Einkehr fuhren wir dann zum Cafe “Pauli” wo wir bei Kaffee und Kuchen den schönen Bergtag ausklingen ließen.

Mit den Kletter-Oldies aufs Pflughörndl

Die Kletter-Oldies treffen sich regelmäßig dienstags und donnerstags ab 9°° in der Burghauser Kletterhalle. Ab und an, wenn das Wetter passt, rücken sie auch aus, um Hand an die Felsen zu legen. Am 23. August war es wieder so weit. Aufgrund der angesagten 34°C im Schatten hatte Wolfgang das Pflughörndl überm Endstal in den Berchtesgadener Alpen als spontanes Ziel ausgegeben und sieben Kletter-Oldies folgten seinem Aufruf.

CO2-sparsam mit zwei Autos geht es frühmorgens zur Scharitzkehlalm. Von dort aus sieht man bereits das Ziel keck über den berühmten Westabstürzen des Göllstocks aufragen. Zuerst folgen wir der Kiesstraße. Sobald man den Weg zu den Göll-Westwänden erreicht, zweigt schon bald rechts ein unscheinbares Steiglein ab. Diesem folgen wir steil bergauf durch Buchenwald bis es nach rechts, teilweise auch absteigend ausgesetzt (Stellen bis II) ins Pflugtal führt. Danach heißt es aufpassen, um die Wegführung nicht zu verlieren, denn die Farbkleckse der Markierung sind schon arg verblasst. Entlang im Schatten der imposanten Nordabstürze von Dürreck und Alpltalköpfe erreichen wir nach rund 2 Stunden Gehzeit und 1000 hm das Pflugschartl. Von hier aus ist der Blick auf unser Ziel, das Pflughörndl, fast atemberaubend und man fragt sich nervös, wie man denn diesen exponierten Turm im II. und III. Schwierigkeitsgrad erklimmen kann. Doch Wolfgang und Stefan kennen die Route bereits und so können wir genussvoll über die Nordseite zum Gipfelkreuz hochklettern.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mit herrlichem Rundumblick über den Berchtesgadener Kessel zu Watzmann, Hochkalter, Reiteralm, Lattengebirge und Untersberg seilen wir uns wieder zum Pflugschartl ab und queren auf den Steig, der durchs Alpltal zum Hohen Göll führt. Das Alpltal – den meisten von uns aus der Skitourenzeit wohl bekannten – ist jetzt für uns im Abstieg leider deutlich beschwerlicher als im Winter mit Skiern. Aber die Zeit des Abstiegs verkürzen wir uns mit Geschichten und Erlebnissen, wie wir diesen oder jenen Hang bei Pulver oder Firn im Frühjahr gemeistert hatten.

Am Ausgang des Alpltals müssen wir die Fahrstraße zurück nach Scharitzkehl marschieren. Dort hat allerdings Klaus eine faustdicke Überraschung für uns parat: er zaubert aus einer Kühlbox im Kofferraum für jeden ein eiskaltes Bier hervor und das bei 30°C im Schatten. Das ist der krönende Abschluss einer tollen Kletter-Oldie-Tour.